Definition von Insiderhandel

Insiderhandel bezeichnet den Handel von Wertpapieren (z. B. Aktien, Anleihen) basierend auf Insiderinformationen. Insiderinformationen sind spezifische, nicht öffentlich bekannte Informationen über ein Unternehmen, die – wenn sie öffentlich würden – den Wert der Wertpapiere des Unternehmens signifikant beeinflussen könnten.

Personen, die im Besitz solcher Informationen sind, werden als Insider bezeichnet.

 

Insiderhandel: Was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt?

  • Erlaubt: Das Sammeln und Nutzen von Informationen, die durch eigene Analyse, Recherche oder Einschätzungen über die Entwicklung eines Unternehmens gewonnen werden. Dies beinhaltet auch Informationen, die öffentlich zugänglich sind.
  • Nicht erlaubt:
    • Der Handel von Wertpapieren basierend auf Insiderinformationen.
    • Das Weitergeben von Insiderinformationen an Dritte, die diese dann für Handelsgeschäfte nutzen könnten.

Insider Meldepflicht

Personen, die in Schlüsselpositionen in einem Unternehmen tätig sind (z. B. Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer), sind in vielen Ländern dazu verpflichtet, ihre Handelsgeschäfte mit Wertpapieren des eigenen Unternehmens innerhalb einer bestimmten Frist an die zuständige Aufsichtsbehörde zu melden.

Dies soll für Transparenz sorgen und Insiderhandel entgegenwirken.

  • Wer muss melden? In der Regel sind dies Personen, die Zugang zu Insiderinformationen haben könnten, z. B. Vorstandsmitglieder, Aufsichtsräte oder andere Führungskräfte.
  • Was muss gemeldet werden? Jeder Kauf oder Verkauf von Wertpapieren des eigenen Unternehmens.
  • Wem muss gemeldet werden? In vielen Ländern ist die nationale Finanzaufsichtsbehörde (z. B. BaFin in Deutschland) die zuständige Stelle.

 

Strafen für illegalen Insiderhandel

Der illegale Insiderhandel wird in vielen Ländern streng geahndet.

Die Strafen variieren je nach Rechtsordnung, können aber beinhalten:

  • Geldstrafen: Diese können sich auf hohe Beträge belaufen, oft proportional zum erzielten Gewinn oder vermiedenen Verlust durch den Insiderhandel.
  • Freiheitsstrafen: In einigen Ländern kann Insiderhandel zu Haftstrafen führen.
  • Berufsverbot: Personen, die wegen Insiderhandels verurteilt werden, können für eine bestimmte Zeit oder dauerhaft daran gehindert werden, in bestimmten Berufen oder Positionen zu arbeiten.
  • Einziehung von Gewinnen: Die durch Insiderhandel erzielten Gewinne können beschlagnahmt werden.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Insiderhandel als ernstes Vergehen betrachtet wird, das die Integrität der Finanzmärkte und das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese Märkte untergräbt.

Daher ist es essentiell, stets in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften zu handeln.

 

Vorteile, die Anleger haben, wenn sie über Insider Käufe und Verkäufe informiert sind:

 

  1. Einsicht in das Vertrauen des Managements: Wenn Führungskräfte eigene Aktien des Unternehmens kaufen, kann dies als Zeichen des Vertrauens in die zukünftige Performance des Unternehmens gedeutet werden. Umgekehrt kann der Verkauf von Aktien durch Führungskräfte als mangelndes Vertrauen oder als Hinweis auf mögliche zukünftige Probleme interpretietr werden, obwohl es auch andere Gründe für solche Verkäufe geben kann (z.B. Liquiditätsbedarf, steuerliche Gründe).
  2. Hinweis auf mögliche Über- oder Unterbewertung: Wenn Führungskräfte in großem Umfang kaufen, kann dies ein Indikator dafür sein, dass sie die Aktie für unterbewertet halten. Verkäufe könnten darauf hinweisen, dass sie eine Überbewertung sehen.
  3. Konformität mit der Unternehmensstrategie: Director Dealings können dazu beitragen, zu verstehen, ob die Handlungen der Führungskräfte mit der kommunizierten Unternehmensstrategie übereinstimmen.
  4. Risikobewertung: Ein plötzlicher Anstieg von Verkäufen durch mehrere Führungskräfte kann als Warnsignal für Anleger dienen, dass es mögliche interne Probleme oder Risiken gibt, von denen die Öffentlichkeit noch nicht weiß.
  5. Transparenz und Vertrauensbildung: Die Tatsache, dass Director Dealings öffentlich gemeldet werden müssen, erhöht die Transparenz und kann bei Anlegern Vertrauen schaffen.
  6. Bestätigung eigener Analysen: Wenn Anleger basierend auf ihren Analysen eine positive Meinung zu einem Unternehmen haben und dann sehen, dass Führungskräfte Aktien kaufen, kann dies ihre Ansicht bestätigen.
  7. Langfristige Perspektive: Während kurzfristige Handelsaktivitäten von Führungskräften oft schwer zu interpretieren sind, können konsequente Käufe oder Verkäufe über einen längeren Zeitraum hinweg deutlichere Signale darüber geben, wie das Management die langfristigen Aussichten des Unternehmens sieht.

 

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Director Dealings allein nie als einziger Indikator für Investitionsentscheidungen herangezogen werden sollten.

Sie sind nur ein Puzzlestück in der gesamten Analyse eines Unternehmens.

Es gibt viele Gründe, warum ein Director Wertpapiere kaufen oder verkaufen könnte, und nicht alle sind unbedingt mit der Gesundheit oder den Aussichten des Unternehmens verbunden.

Anleger sollten stets eine umfassende Due Diligence durchführen und verschiedene Informationsquellen berücksichtigen, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen.

 

Fazit:

Beim Insider Alarm werden Sie börsentäglich über meldepflichtige Insidertrades informiert - so haben Sie einen Wissensvorteil gegenüber anderen Anlegern!