Insidertransaktionen auf niedrigem Niveau
Vor einem Monat waren erste Anzeichen einer positiv zu betrachtenden Trendwende am Aktienmarkt auszumachen. Die Insider gaben damit das richtige Signal. Der Dax (Insiderhandel DAX) konnte trotz vorheriger Kurssteigerungen nochmals die Gewinne ausbauen. Momentan sind jedoch nur noch sehr wenige Transaktionen zu verzeichnen.
Das bedeutet, dass sich sowohl die Insiderkäufe als auch die Verkäufe der Insider auf sehr niedrigem Niveau befinden. Bezüglich der zukünftigen Entwicklung zeigt das Verhalten der deutschen Insider somit in keine eindeutige Richtung. Auch wenn das Volumen der Insiderverkäufe zuletzt über dem der Käufe lag, so betrafen diese Verkaufstransaktionen vor allem die so genannten Blue Chips. In diesen Unternehmen werden Aktien oft auch als Vergütungsbestandteil, meist in Form von Aktienoptionen den Vorständen gutgeschrieben, die sie dann ausüben. Somit liegen hier die Verkäufe naturgemäß schon über den Käufen.
Demnach bedeutet solch ein Insiderverkauf nicht zwangsläufig, dass der Unternehmenslenker von schlechteren Geschäften ausgeht. So ging es etwa bei Dürr (Insider Deals Dürr), bei einem Unternehmen, das eher der zweiten Reihe zuzuordnen ist, um eine langfristige Erbregelung. Gründer und Aufsichtsratschef Heinz Dürr verkaufte knapp zehn Prozent seines Unternehmens im Wert von EUR 17,7 Mio., der größte Insiderverkauf der letzten Wochen. Auch ein Verkauf bei Heidelberg-Cement dürfte mit der Umstrukturierung des Merckleschen Familienvermögens zusammenhängen. In den vergangenen beiden Wochen verkaufte die Schwenk Beteiligungen GmbH ein Aktienpaket im Wert von rund 53 Mio. Euro.
Insidertransaktionen im August auf niedrigem Level
Den Verkäufen standen im August viele kleinere Insiderkäufe gegenüber, die jedoch unter dem Niveau des Vormonats lagen. Hier waren es eher die Unternehmen der zweiten (MDAX Insidertrades) und vor allem auch dritten Reihe (Insiderdeals SDAX), die immer wieder Aktien ihrer Gesellschaft orderten. Dazu zählten die Firmenlenker der CompuGROUP AG, der Fuchs Petrolub AG und der Evotec AG.
Den größten Kauf der vergangenen Wochen tätigte Frank Gotthardt, Vorstandsvorsitzender der CompuGROUP AG, mit EUR 975.000. Gotthardt, der mit mehr als 33 Prozent Anteilen größter Aktionär der Medizin-Softwareschmiede ist, war in den vergangenen Monaten öfter durch Zukäufe aufgefallen und scheint somit von den Zukunftsaussichten seines Unternehmens weiter überzeugt zu sein.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Evotec AG, der erst vor wenigen Wochen sein Amt antrat, orderte zuletzt Aktien seines Unternehmens. Die Aktie konnte sich infolge der Insiderkäufe hervorragend entwickeln. Wie auch die Aktie der Rohwedder AG: Nachdem Manfred G. Müller sein Amt als Vorstandsvorsitzender angetreten hat orderte er als erste Amtshandlung Aktien, des von ihm geführten Unternehmens.
Dieses Verhalten ist leider viel zu selten zu beobachten, sollte jedoch für jedes neue Vorstandsmitglied selbstverständlich sein. Anlegern bietet das aktuelle Insiderverhalten kein klares Verkaufssignal. Aufgrund der geringen Anzahl an Insiderkäufen sollten Anleger momentan sehr selektiv und eher in Nebenwerte investieren.
Untenstehend gelangen Sie zu den vergangenen Sentimentanalysen:
Insider werden vorsichtiger
Ist die Trendwende in Sicht?
Insider werden vorsichtiger!
Insider bleiben vorsichtig!
Massive Insider-Verkäufe in den USA
Insiderverkäufe sind klares Warnsignal
Erste Anzeichen einer Trendwende!
Kaum Insidertransaktionen im September!
Nur wenige Veränderungen am Insidermarkt
Deutlicher Anstieg der Insidertransaktionen
Insider stark auf der Käuferseite!
Kein Grund zur Panik?
Gemischte Gefühle!
Insider bleiben dem Markt treu!
Gewinnmitnahmen im mittleren Umfeld
Dunkle Wolken am Horizont
Insider skeptisch – nach wie vor
Insider entziehen dem Markt über 50 Millionen Euro
Insider ziehen erneut über 100 Millionen an Kapital ab
Verkäufe dominieren geringe Umsätze
Insider kaufen kaum noch
Licht am Ende des Tunnels
Kapitalmaßnahmen verzerren das Bild