August 2010: Gewinnmitnahmen in stabilem Umfeld
Das Interessanteste an den für den Monat August generierten Insider-Daten ist zweifellos die frappierende Ähnlichkeit mit den Juli-Daten. Im Vormonat verzeichneten wir 45 Insider-Transaktionen mit einem Kauf-Anteil von 68,9 Prozent (31 Käufe). Nun sehen wir 47 Transaktionen im Ganzen, wovon auf Käufe 68,1 Prozent (32 Käufe) entfallen.
Es hat sich also im August je ein Kauf und Verkauf mehr ereignet als im Juli. Damit bleibt die solide Zwei-Drittel-Mehrheit bei der Verteilung weiter in bullischen Händen. Hinsichtlich des Volumens konnten die Verkäufe jedoch deutlich Boden gut machen: Hier wurde beinahe eine Patt-Situation erreicht.
Die Käufe überwiegen nur noch gering. Es wurden in der Tat teilweise große Verkaufs-Positionen ermittelt. Auch insgesamt kamen fast 50 Millionen Euro an reinem Insider-Handelsvolumen (Insiderhandel) zusammen. Hier wurde der Vormonat mit zirka 16 Millionen um in etwa das Dreifache überholt. Der Juli ist ohnehin ein unnatürlich, volumenarmer Monat gewesen. Man muss sich also eingestehen, dass sich die Daten vielleicht doch nur auf den ersten Blick stark ähneln.
Insider-Transaktionen im Monat 08/2010
Was bedeutet dies nun jedoch für den Gesamtmarkt? Was lässt sich aus den generierten Daten ablesen? Zum Ersten kann hier wieder Entwarnung gegeben werden, denn nach wie vor überwiegen bei den Insidern die Käufe. Sie sind dem Markt gegenüber keinesfalls abgeneigt, scheinen trotz des hektischen Umfelds weiter an Zugewinne zu glauben – beziehungsweise sogar an einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Zweitens haben sich keine verdächtigen Verkäufe ereignet, die darauf schließen ließen, dass die Börsen an ihren Hochs angelangt wären. In der Tat steht der DAX (Insiderdeals DAX) wieder fester über 6.000 Punkten, zwar ein hohes Niveau, aber dennoch stabil.
Dennoch gesellt sich ein weiteres Phänomen zu den jüngsten Insider-Trades: Die Gewinnmitnahmen. Bei manchen Aktien sehen wir derzeit Höchstkurse, andere notieren ebenfalls überdurchschnittlich. Überhaupt muss man berücksichtigen, dass der Markt in den vergangenen 15 Monaten hervorragend gelaufen ist. Einige Insider sind nahe der Tiefs in ihre Aktien eingestiegen oder haben Positionen ausgebaut. Nun neigen Einige dazu, die teils satten Gewinne zum Teil zu versilbern. Das macht aus anlagestrategischen Gesichtspunkten absolut Sinn. Auf diese Art kann man das gesamte Risiko im Depot reduzieren, da aus verbuchten Gewinne keine Verluste mehr werden können und diese zudem den so genannten Break-Even-Point verringern. Wenn man am Punkt X eingestiegen ist, beim Punkt Y Teilgewinne mitnimmt, dann verringern diese den Einstiegskurs der gesamten Position. Kurz: Die Kurse müssten noch tiefer fallen, damit wann wieder bei Null ist. Es gibt Anleger, die darüber noch nie nachgedacht haben und auch in fallenden Märkten einfach zusehen, wie ihre Investments immer weniger Wert werden.
Die Insider halten immer wieder praktische Lektionen bereit. Verkäufe, die aus Gewinnmitnahmen resultieren, sind andererseits nicht zwingend bärisch zu werten, da die Insider trotzdem noch mit dem größeren Teil ihrer Positionen weiter investiert bleiben. Allerdings vertreten wir im Insider-Alarm den Ansatz, nicht in Titel einzusteigen, die hoch notieren und damit ihr Potential schon fast erschöpft haben. Meist handelt es sich um hohe Notierungen, wenn Gewinne mitgenommen werden.
Dabei ist es nur vernünftig, einfach mal ein bisschen Kasse zu machen, gerade dann, wenn die Märkte stark schwanken. Ein Gewinn ist schließlich erst dann ein Gewinn, wenn er gebucht ist. Um abschließend ein amerikanisches Sprichwort frei zu übersetzen: Zähle Deine Küken nicht, bevor sie nicht geschlüpft sind!
Untenstehend gelangen Sie zu den vergangenen Sentimentanalysen:
Insider werden vorsichtiger
Ist die Trendwende in Sicht?
Insider werden vorsichtiger!
Insider bleiben vorsichtig!
Massive Insider-Verkäufe in den USA
Insiderverkäufe sind klares Warnsignal
Erste Anzeichen einer Trendwende!
Insidertransaktionen auf niedrigem Niveau
Kaum Insidertransaktionen im September!
Nur wenige Veränderungen am Insidermarkt
Deutlicher Anstieg der Insidertransaktionen
Insider stark auf der Käuferseite!
Kein Grund zur Panik?
Gemischte Gefühle!
Insider bleiben dem Markt treu!
Dunkle Wolken am Horizont
Insider skeptisch – nach wie vor
Insider entziehen dem Markt über 50 Millionen Euro
Insider ziehen erneut über 100 Millionen an Kapital ab
Verkäufe dominieren geringe Umsätze
Insider kaufen kaum noch
Licht am Ende des Tunnels
Kapitalmaßnahmen verzerren das Bild