Juli 2010: Insider bleiben dem Markt treu!
Nach dem statistisch etwas verzerrten Monat Juni liefern die Zahlen für den Juli wieder ein klareres Bild ab: Wir haben im Insider-Alarm insgesamt 45 Transaktionen erfasst, davon 31 Käufe. Die Käufer behalten also ihre gewohnte Zwei-Drittel-Mehrheit. Auf der anderen Seite ist auch beim Volumen wieder gewisse Harmonie eingekehrt.
Hier steht es knapp 6:4 für die Käufer, ein durchschnittlicher Verkauf ist also größer gewesen als der durchschnittliche Kauf, aber nicht derart signifikant wie im letzten Monat. Auch dies ist eine gesunde Erscheinung. Wie das alte Sprichwort sagt, gehen die Bullen die Treppe herauf, während die Bären aus dem Fenster springen. In einem Standard-Monat, wie dieser Juli ihn exemplarisch abbildet, überwiegen also die Käufe, da sie häufiger vorkommen, die Verkäufe tragen allerdings höhere Volumina, da in der Regel größere Positionen abgestoßen werden, wenn die Zeiten reif sind. Entweder, weil die Stimmung am Markt kippt oder, wie in letzter Zeit häufiger vorgekommen, sich schlicht attraktive Verkaufskurse bieten.
Directors Dealing: Insiderverhalten im Monat Juli 2010
Manche Charts dieser Tage haben im hektischen Gesamtmarktumfeld größere Sprünge nach oben verbuchen können, die von manchen Insidern zu Gewinnmitnahmen von Teilpositionen genutzt wurden. Der Großteil der Transaktionen bestand allerdings in steten Zukäufen bei Titeln quer durch den Markt. Während im Juni noch einige sehr große Verkäufe zu verzeichnen waren, blieben diese im Juli praktisch aus. Es gab also niemanden, der kalte Füße bekommen und den Markt verlassen hat. Das ist an sich ja ein gutes Zeichen. Die Insider bleiben dem Markt also treu.
Jetzt fragt man sich, was sich fundamental zum Vormonat groß geändert hat. Neue Schreckensmeldungen aus den großen Wirtschaftsräumen dieser Welt sind ausgeblieben, dies scheint die Anleger, rein psychisch, beruhigt zu haben. Ohnehin dürften einige in diesen Monaten gar nicht aktiv sein, da sie ihren Urlaub genießen. Tut ja auch einmal gut, einfach zu entspannen. Vielleicht ist auch dies ein Grund für die gewaltigen Verkäufe im Juni gewesen: Man will ja nicht nach drei Wochen von seinem Karibik-Segeltörn zurückkehren und feststellen, dass es in der Zwischenzeit einen Börsencrash gegeben hat. Dann lieber gleich verkaufen und auf Nummer Sicher gehen. In diesem Falle hätte sich bis auf die abgefackelte Weizenernte in Russland nicht viel Marktrelevantes ereignet.
Das Fazit dieser Analyse ist, dass auch hintergründig mit keinen Gefahren zu rechnen ist. Wenn die Stimmung am Markt kippt, dann kann ein Insider-Sentiment sehr frühzeitig darauf hindeuten – logischerweise dann, wenn die Insider im zuversichtlichen Marktumfeld beginnen, den Markt zu verlassen. In dieser Hinsicht kann also Entwarnung gegeben werden. Insider denken bekanntermaßen mittel- bis langfristig. Die aktuellen Zahlen belegen, dass die Mehrzahl der Insider dem Markt gegenüber weiterhin positiv gegenüberstehen.
Nichtsdestotrotz steht der DAX (DAX Insider Deals) mit etwa 6.300 Punkten derzeit im Hoch und eine Korrektur größeren Ausmaßes wäre nichts Unnatürliches. Die längerfristig orientierten Insider werden solche Korrekturen aussitzen, für den Privatanleger kann es zu solchen Zeiten jedoch bekanntermaßen eng werden. Auch der Chartverlauf der letzten Monate im DAX deutet auf gewisse Marktnervosität hin. Besserung ist nicht in Sicht. 2010 ist ein schwieriges Jahr am Markt, ohne Frage. Gerade hier empfiehlt es sich, überlegter zu handeln und Aktien genau zu selektieren. In dieser Hinsicht können Insider-Transaktionen den entscheidenden Ausschlag geben. Denn genau so, wie die Sentiment-Analyse Aufschlüsse über den Gesamtmarkt bietet, tun es Einzeltransaktionen zu Einzelwerten.
Untenstehend gelangen Sie zu den vergangenen Sentimentanalysen:
Insider werden vorsichtiger
Ist die Trendwende in Sicht?
Insider werden vorsichtiger!
Insider bleiben vorsichtig!
Massive Insider-Verkäufe in den USA
Insiderverkäufe sind klares Warnsignal
Erste Anzeichen einer Trendwende!
Insidertransaktionen auf niedrigem Niveau
Kaum Insidertransaktionen im September!
Nur wenige Veränderungen am Insidermarkt
Deutlicher Anstieg der Insidertransaktionen
Insider stark auf der Käuferseite!
Kein Grund zur Panik?
Gemischte Gefühle!
Gewinnmitnahmen im mittleren Umfeld
Dunkle Wolken am Horizont
Insider skeptisch – nach wie vor
Insider entziehen dem Markt über 50 Millionen Euro
Insider ziehen erneut über 100 Millionen an Kapital ab
Verkäufe dominieren geringe Umsätze
Insider kaufen kaum noch
Licht am Ende des Tunnels
Kapitalmaßnahmen verzerren das Bild