Mai 2010: Kein Grund zur Panik?

Der Mai ist ja beileibe kein einfacher Monat an den Aktienmärkten gewesen. Das war er ja noch nie. Statistisch gesehen ist der Mai der börsentechnisch schwächste Monat des Jahres. Daher rührt auch die alte Börsenweisheit: „Sell in May and Go Away!“.

Das sind tatsächlich ungünstige Vorgaben für einen Handelsmonat – und anhand der Kursachterbahn, die der DAX im Mai 2010 zurückgelegt hat, sieht man, dass es dieses Jahr besonders hart gewesen ist: Ein volatiler Seitwärtsmarkt ohne klare Richtung, täglich neue Meldungen aus Politik und (Welt)Wirtschaft – da wird auch der routinierteste Trader irgendwann mürbe. Immer wieder gibt es gerissene Stopps und verpasste Gelegenheiten. Nicht umsonst ist diese Mai-Juni-Phase ein beliebter Urlaubszeitraum für die Marktaktiven im Volke.

Betrachtet man den Mai als geschlossenen Zeitraum im DAX (Insiderhandel DAX), dann spricht er vor allem für Eines: Unsicherheit. Wenn man sich das Gezerre in den marktrelevanten Nachrichten ins Gedächtnis ruft, dann lässt sich dies sofort nachvollziehen. Staatsschulden, Sparprogramme, Euro-Schwäche – um nur die Kernthemen aufzulisten. Der Mai hat im DAX bei ca. 6100 Punkten eröffnet, um nur sich nur wenig tiefer bei knapp unter 6000 Punkten in den Juni zu verabschieden. Dazwischen lagen allerdings extreme Werte von erst ca. 5650, dann das Hoch bei über 6250 und dann erneut ein „Dive“ auf fast 5600 Punkte. Bezogen auf den aktuellen Kursstand ist das eine Schwankungsbreite von ziemlich genau zehn Prozent, die jeweils binnen weniger Tage nach oben beziehungsweise nach unten abmarschiert wurde. Auch charttechnisch sind dies ungemütliche Vorgaben. Da brennt die eine große Frage umso mehr: Wie wird es weitergehen?

Und gerade hierbei liefert unsere Insider Sentiment Analyse interessanten Input: Wir haben im Zeitraum Mai eine Kaufquote von 90,7 Prozent bei den Insidern, quantitativ betrachtet. Beunruhigende Verkäufe gab es keine, bis auf Herrn Reitzle von der Linde AG, der sich ein Optionspaket aus dem Jahre 2002 versilbern ließ. Dieser eine Verkauf ist auch für den hohen Volumenanteil auf der Verkaufsseite verantwortlich (siehe Grafik). Rechnet man diesen heraus, so kommt das Insider Verkaufsvolumen auf eine mickrige halbe Million Euro. Und selbst in den erregten Phasen tiefer Kurse kannten die Insider nur eine Aktion: Den Kauf. Teilweise wurden tiefere Kurse sogar zum Ausbau bereits existierender Positionen genutzt.

Insiderkäufe und Verkäufe Mai 2010

Insidergeschäfte: Käufe und Verkäufe Mai 2010

Sicher, ein Insider agiert relativ unabhängig der tagesaktuellen Kurse und Schwankungen, sondern hat meist längerfristige Erwartungen zu seinem Unternehmen, seiner Branche und der globalen Wirtschaft als Ganzes im Blick. Zieht man all diese Daten und Fakten nun als Basis für eine Analyse heran, dann lässt sich eines sehr klar ableiten: Es sieht gut aus. Es gibt keinerlei Anzeichen für Unsicherheit, keine dunklen Wolken am Horizont. Und alleine bei der Masse an Käufen – wir hatten im Mai unregelmäßig viele Transaktionen – muss man sich eingestehen, dass zumindest die mittelfristige Erwartungshaltung der Insider von höheren Notierungen ausgeht. In der Tat präsentiert sich der Juni bereits solider und ist nun erneut über die markanten 6000 Punkte geklettert.

Sobald sich ein bullischer Börsenzyklus dem Ende neigt, sind es als erstes die erfahrensten Investoren und Insider, die das weite Suchen – meist schon zu Zeiten, in denen die Stimmung noch gut ist und die Märkte weiter in die Höhe gekauft werden. Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass wir aktuell eine hektische Korrektur erlebt haben, aber noch nicht am Ende der Bewegung angekommen sind, zumindest aus Insider Sicht. Abgesehen davon ist ja ein billiger Euro für Export-Vizeweltmeister Deutschland sogar ein großer Vorteil…!

Untenstehend gelangen Sie zu den vergangenen Sentimentanalysen:

Insider werden vorsichtiger
Ist die Trendwende in Sicht?
Insider werden vorsichtiger!
Insider bleiben vorsichtig!
Massive Insider-Verkäufe in den USA
Insiderverkäufe sind klares Warnsignal
Erste Anzeichen einer Trendwende!
Insidertransaktionen auf niedrigem Niveau
Kaum Insidertransaktionen im September!
Nur wenige Veränderungen am Insidermarkt
Deutlicher Anstieg der Insidertransaktionen
Insider stark auf der Käuferseite!
Gemischte Gefühle!
Insider bleiben dem Markt treu!
Gewinnmitnahmen im mittleren Umfeld
Dunkle Wolken am Horizont
Insider skeptisch – nach wie vor
Insider entziehen dem Markt über 50 Millionen Euro
Insider ziehen erneut über 100 Millionen an Kapital ab
Verkäufe dominieren geringe Umsätze
Insider kaufen kaum noch
Licht am Ende des Tunnels
Kapitalmaßnahmen verzerren das Bild

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Veröffentlicht am 6. Juni 2010 in